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Was sind Antihistaminika?

05. Februar 2024

Das Immunsystem sorgt bei einer Erkältung oder dem Eindringen von anderen Viren oder Bakterien dafür, dass diese unschädlich gemacht werden und wir gesund werden. Bei einer Allergie werden ähnliche Systeme in Gang gesetzt, allerdings reagiert das Immunsystem dann auf harmlose Stoffe wie Pollen oder Bestandteile der Nahrung. 

Wenn die vermeintlich schädlichen Stoffe auf die Haut, Schleimhäute oder den Darm treffen, werden die Mastzellen, die sich dort befinden, aktiviert. Diese speichern Botenstoffe wie Histamin, das dann ausgeschüttet wird. Bei Histamin handelt es sich um einen Entzündungsbotenstoff, die Haut schwillt an, der Körper produziert Sekrete, es juckt, auf der Haut entstehen Quaddeln oder die Atemwege verengen sich. Um dem entgegenzuwirken, nehmen Allergikerinnen und Allergiker zur Behandlung Antihistaminika ein. 

Antihistaminika der ersten machen müde

Antihistaminika blockieren die Rezeptoren, an die die Histamine andocken wollen. So bleiben die körperlichen Reaktionen auf die Stoffe, die die Allergie auslösen, aus. Deshalb werden sie auch Histamin-Rezeptorblocker genannt. Verschrieben werden sie bei Heuschnupfen, Allergien gegen Hausstaubmilben oder Tierhaare, Nesselsucht, Medikamentenallergien, Sonnenallergie, berufsbedingte Allergien oder Juckreiz bei Erkrankungen wie Neurodermitis oder Urtikaria. 

Antihistaminika wurde bereits 1930 entdeckt. Das sind die Antihistaminika der ersten Generation. Dazu zählen:

Diese Antihistaminika der ersten Generation haben bei der Behandlung allerdings Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Gewichtszunahmen. Sie werden heute vor allem in Salben, Nasensprays oder Augentropfen angewendet. Außerdem werden sie zur Behandlung bei der Reisekrankheit oder als Schlafmittel verschrieben. 

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Weniger Nebenwirkungen bei der zweiten Generation

Als orale Antihistaminika werden deshalb heute vor allem die der zweiten Generation angewendet. Diese wurden entwickelt, um Nebenwirkungen wie starke Müdigkeit zu verhindern. Dazu gehören: 

Tabletten, Augentropfen, Nasenspray oder Injektion

Die Antihistaminika, die als Tabletten eingenommen werden, werden kurzfristig während der Pollenflugsaison angewendet. Je nachdem, welche Allergie vorliegt, können diese Tabletten dann dafür sorgen, dass die Atemwege nicht anschwellen. Manche sind auch für eine längere Anwendung geeignet, zum Beispiel bei Allergien gegen Hausstaub oder Tierhaare. Nasensprays oder Augentropfen werden ebenfalls während der akuten Allergiephase angewendet. Andere Antihistaminika stehen bei einer Notfalltherapie zur Verfügung, zum Beispiel bei einer Insektengiftallergie oder einer starken Nahrungsmittelallergie. Sie werden als Injektion verabreicht. 

Die meisten Antihistaminika sind nicht verschreibungspflichtig

Die Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit wurden zwar bei den Antihistaminika verringert, aber es bestehen weiterhin andere mögliche Nebenwirkungen. Dazu gehören leichte Benommenheit oder Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Schwindel. Die Antihistaminika der zweiten Generation gelten aber grundsätzlich als besser verträglich. Die meisten Antihistaminika sind nicht verschreibungspflichtig. Nur auf Rezept gibt es sie in Notfallsets zur Behandlung bei Insektengiftallergie, als Medikament gegen stark juckende und brennende Quaddeln und schwerem allergischem Schnupfen. 

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