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Was bewirken Betablocker?

24. Januar 2024

Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Angstzustände oder ein Glaukom: Betablocker können in der Medizin vielseitig angewendet werden. Mehr über die Wirkung der Medikamente, wer sie nehmen kann und welche Nebenwirkungen möglich sind.  

Wenn Patientinnen oder Patienten Probleme mit dem Herz haben oder unter einem zu hohen Blutdruck leiden, werden ihnen von Ärztinnen oder Ärzten Betablocker verschrieben. Diese Medikamente sorgen dafür, dass die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr an bestimmte Beta-Rezeptoren andocken können und so nicht mehr ihre volle Wirkung entfalten können. 

Beta-Rezeptoren werden von Betablockern gehemmt

Wenn der Körper diese Stresshormone ausschüttet und sie an die Beta-Rezeptoren andocken, wird dem zentralen Nervensystem ein Signal gesendet, Puls und Blutdruck erhöhen sich. Diese Beta-Adrenorezeptoren werden von den Betablockern gehemmt, was zur Senkung der Schlagfolge des Herzens führt. So wird der Herzmuskel entlastet und braucht weniger Sauerstoff. 

Dies nützt vor allem Patienten, deren Herz unter einer Schwäche oder einer Krankheit leidet. Unter anderem werden Betablocker bei Herzinsuffizienz, Arterieller Hypertonie, Tachykardie oder zur Reinfarktprophylaxe verschrieben, außerdem können sie bei einem Glaukom, zur Vorbeugung von Migräne oder bei akuten Panikattacken eingesetzt werden.

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Verschiedene Betablocker bei unterschiedlichen Leiden

Es gibt unterschiedliche Betablocker, die bei verschiedenen Leiden eingenommen werden. Eines dieser Medikamente ist Bisoprolol, das den Blutdruck senkt, die Herzfrequenz verringert und die Weiterleitung elektrischer Signale im Herzen vermindert. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird so das Herz bei der Arbeit entlastet. Bisoprolol wird besonders zur Therapie bei Bluthochdruck, Angina pectoris, Herzrasen oder Herzinsuffizienz eingesetzt. Als Off-Label-Use kann es auch bei Migräne oder Schilddrüsenüberfunktion verschrieben werden. 

Ein weiterer Betablocker ist Metoprolol, das die Herzfrequenz verringern kann und vor allem bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder der Langzeitbehandlung nach einem Herzinfarkt eingesetzt wird. Beide Betablocker werden als Tabletten eingenommen, die Dosierung sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. 

Betablocker nicht plötzlich absetzen

Neben der erwünschten Wirkung kann es auch bei Betablockern zu Nebenwirkungen kommen. Allgemein werden Betablocker gut vertragen, aber sollten von Patientinnen und Patienten mit Asthma bronchiale, bestimmten Störungen der Erregungsleitung oder mit verlangsamter Herzfrequenz nicht angewendet werden. Mögliche Nebenwirkungen sind ein stark verlangsamter Puls und Asthmaanfälle. Müdigkeit, depressive Verstimmungen oder Durchblutungsstörungen, die zu kalten Händen und Füßen führen, sind weitere Nebenwirkungen. Alkohol kann die Nebenwirkungen von Betablockern verstärken. 

Wichtig ist auch, Betablocker nicht plötzlich abzusetzen. Denn sonst können der Herzschlag und der Blutdruck schlagartig ansteigen. Es sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden, wie das Medikament stufenweise abgesetzt werden kann.

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